Primordiale Kulturtheorien...  nochmal von Eisbergen....

Im primordialen Kulturverständnis wird Kultur als etwas gesehen, in das eine Person "hineingeboren" wird, das bedeutet, dass ein solches Verständnis davon ausgeht, dass Kultur "an sich" existiert und "einfach vorhanden ist". Busch (2011) erklärt, dass "aus Sicht primordial konzipierter Kulturbeschreibungsansätze Interaktanten auf interkulturell bedingte Einflüsse auf eine Weise reagieren, die der Forscher zumindest in gewissen Maße vorhersehen und theoretisch begründen kann". Dabei lassen sich kulturelle Einflüsse an verschiedenen Objekten und Kategorien manifestieren (Chick, 2001), wie beispielsweise an kulturellen Dimensionen oder unter Annahme kulturell differenter Bedeutungssysteme (Triandis, 2002) bzw. bestimmter Kontextualisierungshinweise (Gumperz, 1978), die auf den Kontext als wichtiges Instrument im kulturellen (Sprach-)verstehen eingehen oder von kulturellen Skripten sprechen, die Kulturen beschreiben und definieren lassen (Wierzbicka, 2006).

 

Auf Basis dieser grundlegenden Annahme, gibt es theoretische Richtungen in den Kulturwissenschaften, in denen davon ausgegangen wird, dass, wenn Kulturen an sich existieren und diese auch bestimmte, gefestigte Kulturcharakteristika vorlegen, die beschrieben und zugeordnet werden können, auch eventuell bestimmte Tendenzen zum interkulturellen Verhalten und Handeln abgeleitet werden können.

 

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