Interkulturalität als Dimension von Dominanz und Differenz

Aus der Logik des traditionellen Integrationsansatzes lässt sich leicht ablesen, dass die Auseinandersetzung mit Interkulturalität auch eine Auseinandersetzung mit dem Themenbereich Dominanz und Differenz ist. Dementsprechend ist für interkulturelles Handeln auch eine Auseinandersetzung mit Dominanz- und Differenzphänomenen notwendig. Das Verhältnis zwischen national-kultureller Mehrheit und Minderheiten war in der Vergangenheit in der Bundesrepublik Deutschland eine Kultur, die durch Dominanz geprägt ist. Dominanzkultur bedeutet in diesem Kontext nach Mecheril, dass unsere ganze Lebensweise, unsere Selbstinterpretationen, sowie die Bilder, die wir von anderen entwerfen, in Kategorien der Über- und Unterordnung gefasst sind. Es geht dementsprechend u.a. auch darum die gemachten Erfahrungen von Individuen in Strukturen der ungleichen Verteilung von Macht und Ressourcen zu verstehen, als auch die jeweilige Position und das jeweilige Handeln in diesen Strukturen verortet zu begreifen.

 

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