Schlagen wir abschließend den Bogen zum Anfang: Der Mensch strebt nach dem guten Leben. Wie ist dieses zu erreichen: indem er sich seine Umgebung für sich aneignet, also lernt mit den Dingen, sowie den anderen Menschen und Wesen umzugehen. Lernen ist die zentrale Tätigkeit des Menschen: ausprobieren, reflektieren, erkennen. Ganz vereinfacht lässt sich also die forsche Formel postulieren: Lernen ist Glück.
Somit verweist die Frage nach dem Glück (in) der Erwachsenenbildung ein wenig im Kreis, im selbstreferenziellen Kosmos liegt es also an den Beteiligten, jeweils zu bestimmen was sie glücklich macht. Es geht darum, Lernräume und Lernsettings gemeinsam zu gestalten. Dies braucht von allen Seiten etwas Übung, welche durch Erfahrung, Ausprobieren, Reflexion erlangt wird. Die Frage sollte nicht nur sein: „was wollen wir lernen?“, zumal diese ja oft bereits weitgehend geklärt ist, etwa wenn ein Kursangebot ausgeschrieben ist, sondern auch „wie wollen wir lernen?“. Letzteres ist oft implizit bereits geklärt und wird in der Ausschreibung dann kaum erwähnt, aber gerade hier bieten sich beinahe endlose Möglichkeiten, am Glück des Lernens zu forschen.
Doch wenn lernen Glück ist, ist auch Lehren Glück? An sich sprechen viele Aspekte dafür: als lehrende Person habe ich gute Chancen meine Stärken einzubringen, viel Anerkennung zu erlangen, im Flow zu sein wenn ich meine Inhalte konzipiere und vorbringe und auch körperlich bin ich durchaus gefordert, wenn ich eine Gruppe leite. Aber letztendlich bleibt es auch hier beim gegenseitigen Gelingen: wenn mein Bemühen von Vorbereitung und Vermittlung keinen Anklang findet, ist mein Glück arg geschmälert. Erst wenn ich zufriedene Teilnehmende vor mir habe, wird sich ein fundiertes Glücksempfinden, „es richtig gemacht zu haben“ einstellen. Und das hatdann durchaus Suchtpotential!
So wie die Philosophie des Glücks eine ausgewogene Mischung empfiehlt, dass also das Leben in der Balance sei, aber keineswegs immer nur im Mittelmaß sich bewege, so lässt sich dies auch mit den Erkenntnissen der Psychologie stützen: Es sollte Momente der Achtsamkeit wie der rauschenden Freude geben.
Als Idee könnte eine kleine Checkliste für Lehrende und Lernende erstellt werden, die immer wieder Beachtung finden kann, da sich einzelne Aspekte jeweils neu verstehen und gestalten lassen. Am besten ist die Checkliste von den Lehrenden und Lernenden gemeinsam zu erstellen!
Hier eine Entwurf zur Verbildlichung: